Pelz – eine verantwortungsvolle Entscheidung

Im Bewusstsein der Endlichkeit unserer Ressourcen gilt allgemein die Erkenntnis, dass nachwachsende Rohstoffe, die sich in den biologischen Kreislauf der Natur einfügen, Zielsetzung unseres Handelns sein müssen.

Das Thema Nachhaltigkeit spielt also eine entscheidende Rolle beim Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen.

Nehmen wir diese komplexe Materie ernst, kommen wir bei der Frage, wie wir uns künftig kleiden wollen, sehr schnell zu dem Schluss uns auf natürliche Materialien zu konzentrieren und Kunstfasern außen vor zu lassen.

Als Kürschner achten wir darauf,

  • diese natürlichen Materialien nicht zu vergeuden und selbst die bei der Fertigung anfallenden Überreste noch sinnvoll weiterzuverarbeiten,
  • sie immer wieder modisch zu bearbeiten, damit sie den jeweils aktuellen modischen Ansprüchen der TrägerInnen entsprechen und Lust machen, auch von der nächsten Generation getragen zu werden,
  • sie während der warmen Jahreszeit fachgerecht aufzubewahren, damit sie zum Saisonbeginn wieder in voller Schönheit erstrahlen können.

Echte Pelze bestehen aus natürlichen Fasern. Sie werden entweder gemäß genau festgelegter nachhaltiger Hege- und Pflegemaßnahmen der Natur entnommen oder sie stammen von Pelztierfarmen. Die dort nach strengen Vorgaben gehaltenen Pelztiere werden  mit den  Nebenprodukten (Abfällen) der fisch- und geflügel-produzierenden Industrie der menschlichen Nahrungskette gefüttert, die ansonsten kostenintensiv entsorgt werden müssten. So erzeugte Pelze liefern hochwertige biologische Rohstoffe zur Fertigung langlebiger Bekleidung, die sich schlussendlich wieder in den biologischen Kreislauf einbetten lässt und sich rückstandsfrei zersetzt.

Das haben Untersuchungen von  Experten des Organic Waste Systems Laboratory im belgischen Gent jüngst ergeben. Sie untersuchten, wie sich echte Pelze und Kunstpelz unter Bedingungen geschlossener Deponien zersetzen. Die Tests umfassten auch die biologische Abbaubarkeit einiger anderer Naturprodukte. Dabei konnten sie feststellen, dass sich echter Pelz zum gleichen Prozentsatz wie die Blätter von Eichen oder Weiden zersetzen.

Im Gegensatz dazu zeigte Kunstpelz überhaupt keinen biologischen Abbau, was die Forscher nicht wirklich überraschte. Kunstpelze bestehen aus synthetischen Fasern, sind also einfach eine andere Form von Plastik. Sie werden in Fabriken aus Chemikalien hergestellt, die von fossilen Brennstoffen stammen. Sie lagern jahrzehntelang auf Deponien, verschmutzen unsere Erde und Gewässer für Generationen, kurz sie belasten uns, unsere Gesundheit und unsere Umwelt.

Wissenschaft und Politik sind sich einig darüber, dass Plastik so weit wie möglich verschwinden sollte. Jede/r, die/ der nachhaltige Mode unterstützen möchte, sollte die Langzeitwirkung der eigenen Entscheidung bedenken.

Eine ethische Haltung, die den Schutz des einzelnen Tieres im Auge hat, ist sinnlos, wenn das Ökosystem, in dem die Tiere leben, zerstört wird.

Die Entscheidung für einen echten Pelz ist daher eine verantwortungsvolle Wahl.

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